Unsere Geschichte

Das Meer und seine Bewohner – von Kindesbeinen an…

Meine Liebe zum Meer begann schon in meiner Kindheit. Seither hat mich das Element Wasser begleitet und der Wunsch, seine Bewohner und deren Lebensumstände zu erforschen führte mich zum Studium der Meeresbiologie. Meine Leidenschaft zur Meeresbiologie vertiefte sich durch ein Praktikum im Delphinarium des Hamburger Zoos. Ich machte die Bekanntschaft mit einem außergewöhnlichen Tier: ein Schwertwaljunges freundete sich mit mir an. Es hat mich sehr berührt, dass dieses Tier ein Leben in Gefangenschaft führen musste.

Auf Helgoland konnte ich im Institut für Meeresforschung in meinen Semesterferien eine Forschungstaucherausbildung machen und in verschiedenen Forschungsprojekten mitarbeiten. Vor und nach der Diplomarbeit folgten Reisen auf den Forschungsschiffen „Meteor“ und „Sonne“ in den Atlantik und das Südchinesische Meer. Ziel der Reisen war das Ökosystem „Tiefsee“ und die Wechselwirkungen mit der Meeresoberfläche besser zu verstehen. Die folgenden Monate an der Meeresstation Woods Hole, an der amerikanischen Ostküste, waren erfüllt von interessanten Begegnungen mit Wissenschaftlern und spannenden ökologischen Projekten.

Das Meeresaquarium in der Cannery Row in Monterey, CA war eine nächste Station. Das Seeotter-Projekt und die Forschungen an den Wachstumsbedingungen großer Braunalgen faszinierten mich monatelang. Nur einen Steinwurf entfernt bot mir die Standford Marine Station Schlaf- und Laborplatz für Planktonstudien. In einer Welt zunehmender Schadstoffbelastung setzte ich meinen Forschungsschwerpunkt nun auf die aquatische Ökotoxikologie und die Früherkennung von Schwermetallen und Agrargiften in Flüssen und Seen. In meiner Forschungsarbeit war es mir immer ein Bedürfnis ein ganzheitliches Bild von den ökologischen Bedingungen abzubilden. Die Frage nach einer nachhaltigen Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen und einer gesunden Ernährung für die Zukunft gewannen für mich mehr und mehr an Bedeutung.

Seit 2015 beschäftige ich mich an der irischen Westküste mit der Bedeutung von Meeresalgen als Nahrungsmittel für die Zukunft. Dieses „Ocean Superfood“ wächst ganz ohne intensive Bodenbearbeitung, Wasser-, Pestizid- und Düngereinsatz an den Küsten unserer Meere. Durch den hohen Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen, Proteinen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen können Algen einen wichtigen Baustein in der Ernährung der Zukunft spielen.

 

Beatrix Höcker, Meeresbiologin